- Generalsanierung
- Arbeiten am Rechten Rhein
Was wird auf der Bahnstrecke am rechten Rheinufer saniert?
Mit der Generalsanierung bündelt die Deutsche Bahn (DB) auf einem bereits heute hoch ausgelasteten Korridor alle geplanten Baumaßnahmen der kommenden Jahre innerhalb einer Streckensperrung. Ein Team aus verschiedenen Fachbereichen koordiniert die Arbeiten so, dass sie innerhalb von fünf Monaten erfolgen können. Dabei erneuert die DB an der Strecke zwischen Troisdorf und Wiesbaden Gleise, Weichen sowie Signale und modernisiert 36 Bahnhöfe.
Die DB wird am 10. Juli 2026 mit den Modernisierungsarbeiten beginnen. Bis zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2026 bleibt die Strecke bis auf einen Streckenabschnitt voll gesperrt. Während der Generalsanierung sorgt ein leistungsfähiges Verkehrskonzept dafür, dass die Fahrgäste und Güter weiterhin an ihr Ziel kommen.
Um das Baupensum an der Strecke während der Generalsanierung von Juli bis Dezember 2026 umsetzen zu können, muss die DB einige Bauarbeiten schon vorab durchführen. Hierzu gehören zum Beispiel Kampfmittelsondierungen oder Baugrunduntersuchungen. 2025 kommt es daher schon zu vereinzelten Teil- und Vollsperrungen auf der Strecke, in denen vorbereitende Arbeiten für die Generalsanierung durchgeführt werden.
Modernisierung der Bahnhöfe
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Modernisierung der Bahnhöfe: Attraktive Stationen für unsere Reisenden
Während der Generalsanierung am rechten Rheinufer modernisiert die DB neben der Infrastruktur gleichzeitig auch die Bahnhöfe. Die 36 Stationen entlang der Strecke werden zu Zukunftsbahnhöfen ausgebaut und so attraktiver gestaltet und auf den neuesten Stand gebracht.
Je nach Ausgangssituation erhalten sie zum Beispiel:
- eine moderne Reisendeninformation
- neue Bahnsteigdächer
- Wetterschutzhäuser
- neue Wegeleitsysteme
- hell und freundlich gestaltete Unterführungen
- neue Beleuchtung
- Rampen und Aufzüge für den barrierefreien Zugang
Bei der Gestaltung der Bahnhöfe arbeitet die DB mit wiederkehrenden Farben und Motiven, die eine Verbindung zwischen den Stationen schaffen. Bessere Parkmöglichkeiten für Fahrräder erleichtern den Umstieg auf die klimafreundliche Bahn.
Die Bündelung aller Bauarbeiten innerhalb einer Sperrpause ermöglicht es, auch hier deutlich schneller als bisher zu bauen.
Neue Gleise, Weichen und Oberleitungen
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Für eine leistungsfähige Infrastruktur: Neue Gleise, Weichen und Oberleitungen
Bisher wurden Gleise, Weichen oder zum Beispiel Brücken erst am Ende ihrer jeweiligen Lebensdauer erneuert. Bei der Generalsanierung geht die Bahn einen neuen Weg und ändert das Verfahren komplett. Denn der Anlagenzustand ist schlecht und erfordert viele Reparaturen. Das führt zu Störungen im Zugverkehr und darunter leidet die Pünktlichkeit.
Auf der rund 160 Kilometer langen rechten Rheinstrecke zwischen Wiesbaden-Biebrich und Troisdorf erneuert die Bahn auf einer Länge von über 80 Kilometern die Gleise. Außerdem packt sie 169 Weichen an der Strecke an, tauscht sie aus oder ersetzt sie durch neue oder größere Weichen. Mehr Weichen sorgen für mehr Flexibilität im Betrieb und damit auch für mehr Pünktlichkeit. So bieten sie zum Beispiel die Möglichkeit, unterschiedliche Bahnsteige anfahren oder im Fall von Störungen leichter überholen zu können. Verspätungen lassen sich künftig durch fünf neue Überholbereiche (sogenannte Überleitstellen) für Züge besser vermeiden.
Um Witterungsstörungen bereits im Voraus entgegenzuwirken, rüstet die DB Weichen mit entsprechenden Weichenheizungen aus und erneuert vorhandene Anlagen. In Summe bauen wir insgesamt 37 Weichenheizstationen um beziehungsweise neu. Im Durchschnitt versorgt eine Weichenheizstation vier bis acht Weichen, um diese vor Vereisungen im Winter zu schützen.
Im Rahmen der Generalsanierung werden teilweise neue Oberleitungsanlagen errichtet, insbesondere in den Bereichen der neuen Überleitstellen. Im weiteren Streckenverlauf finden Anpassungen der Oberleitungsanlagen inklusive Fahrdrahtwechsel statt – das bedeutet knapp 120 Kilometer neuer Fahrdraht. In Summe wird die generalsanierte Strecke aufgrund der neuen Ausstattung deutlich weniger störanfällig.
Neue Signal- und Stellwerkstechnik
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Weichenstellung für die Zukunft
Eine moderne Leit- und Sicherungstechnik schafft die Voraussetzung für einen reibungslosen und sicheren Betriebsablauf. Durch Elektronische Stellwerke (ESTW) lassen sich große regionale Bereiche überwachen und steuern. Ihre Aufgabe ist es, Signale und Weichen zu stellen.
Die vorhandenen alten Stellwerke auf der rechten Rheinstrecke rufen aufgrund ihrer bereits langen Nutzung häufig Störungen hervor. Dies verursacht viele Verspätungsminuten. Daher werden auf der Strecke insgesamt sechs Stellwerke mit alter Technik durch neue elektronische Stellwerkstechnik ersetzt. Diese neuen elektronischen Stellwerke liegen in Rüdesheim, Niederlahnstein, Koblenz-Ehrenbreitstein, Engers, Neuwied und Bonn-Beuel. Die bereits bestehenden elf elektronischen Stellwerke entlang der Strecke werden angepasst.
Die neuen Überleitstellen integriert die DB in die vorhandene und neue Technik. Züge können so künftig in verringerten Abständen zueinander unterwegs sein und ein besserer Umgang mit Störungen ist möglich. Außerdem modernisiert die DB entlang der Strecke die Leit- und Sicherungstechnik wie zum Beispiel Signale und Bahnübergangsanlagen.
Zudem kommt mit dem European Train Control System (ETCS) ein in Europa einheitliches Sicherungssystem zum Einsatz. Während der Generalsanierung baut die DB hierfür rund 5.000 Balisen entlang der Strecke ein.
Gleiswechselbetrieb für mehr Flexibilität
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Gleiswechselbetrieb: Mehr Flexibilität im Zugverkehr
Bei zweigleisigen Strecken gibt es regulär ein Gleis für jede Fahrtrichtung. Ein Gleiswechselbetrieb ermöglicht den Zugbetrieb auf beiden Gleisen unabhängig von der Richtung. Damit entstehen Ausweichmöglichkeiten zum Beispiel bei Störungen oder Baustellen und der Zugbetrieb kann insgesamt flexibler gestaltet werden.
Umgesetzt wird der Gleiswechselbetrieb durch den Einbau neuer Überleitverbindungen und durch die Anpassung der Stellwerkstechnik, wodurch Züge betrieblich flexibel von einem auf das andere Gleis ausweichen bzw. überholen können. Insgesamt baut die DB am Rechten Rhein 17 neue Überleitverbindungen – bestehend aus insgesamt 34 neuen Weichen, die für einen zuverlässigeren und pünktlichen Bahnbetrieb sorgen werden.
Die zusätzlichen Überholmöglichkeiten für Züge entstehen in Niederwalluf, St. Goarshausen, Kestert, Osterspai und Braubach sowie in den Betriebsstellen in Wiesbaden-Biebrich, Oberlahnstein, Rheinbrohl, Bad Hönningen und Linz. Die bestehenden Überleitstellen in Troisdorf bleiben erhalten.
Mehr Sicherheit an Bahnübergängen
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Bahnübergänge: Moderne Anlagen für mehr Sicherheit und weniger Störungen
Kreuzen sich Eisenbahnstrecken und Straßen in Form von Bahnübergängen, regeln verschiedene Sicherungstechniken den Verkehr. Dazu zählen Andreaskreuze sowie Schranken mit und ohne Ampelanlagen. Diese können störanfällig sein und sowohl auf der Schiene als auch auf der Straße für lange Wartezeiten sorgen. Die Anzahl der Störungen reduziert sich deutlich mit einer modernen Technik und infolgedessen reduzieren sich auch die Verspätungen.
Während der Generalsanierung entlang des Rechten Rheins installiert die DB an insgesamt 12 Bahnübergängen neue Ampel- und Schrankenanlagen mit moderner Sicherungstechnik, um den Verkehr sicherer und effizienter zu gestalten und Schließzeiten zu reduzieren:
- Wiesbaden-Biebrich, Gibber Straße
- Rüdesheim, Am Adlerturm
- Rüdesheim, Höhe Marktstraße
- Rüdesheim, Höhe Villa Sturm
- Rüdesheim, B42 am Bahnhof
- Lorchhausen, Rheinallee/Oberflecken
- St. Goarshausen, Nastätter Straße
- Lahnstein-Friedland, Hohenrhein, Zufahrt Campingplatz Wolfsmühle (Lahntalbahn)
- Koblenz-Horchheim, Emser Straße auf Höhe Horchheimer Brücke (beide Bahnübergänge)
- Neuwied-Engers, Im Schützengrund
- Neuwied-Engers, Kirchhoff
Lärmschutz an der Strecke
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Weniger Lärm für Anwohnende
Das Programm der freiwilligen Lärmsanierung für ein leiseres Mittelrheintal (Eltville–Koblenz) wird rechtsrheinisch komplett bis zum Ende der Generalsanierung im Dezember 2026 umgesetzt.
Nördlich von Koblenz prüft die DB im engen Austausch mit den betroffenen Kommunen, ob unter den gleichen Rahmenbedingungen wie beim Programm der freiwilligen Lärmsanierung für ein leiseres Mittelrheintal Lärmschutzmaßnahmen realisiert werden können.
Außerdem baut die DB überall dort, wo die Streckengleise während der Generalsanierung erneuert werden, besohlte Schwellen ein, um die Anwohnenden vom Schienenverkehrslärm zu entlasten.
Zwischen Unkel und Troisdorf werden im Rahmen des Ausbauprojekts der S13 (Erweiterung der bestehenden S-Bahn-Linie Horrem–Flughafen Köln/Bonn–Troisdorf bis Bonn-Oberkassel) rund zwölf Kilometer Schallschutzwände gebaut. Einzelne besonders stark betroffene Abschnitte entlang der Strecke profitieren bereits seit Anfang der 2000er Jahre von der freiwilligen Lärmsanierung mit neuen Schallschutzwänden.
Besonderheit zwischen Troisdorf und Bonn-Oberkassel
Die Generalsanierung zahlt auf das Ausbauprojekt der S13 zwischen Troisdorf und Bonn-Oberkassel ein: Die Sperrpause der Korridorsanierung ermöglicht es, zusätzliche Ausbaumaßnahmen der S13 umzusetzen, sodass der Ausbau mit Hochdruck weiterverfolgt werden kann. Mehr Informationen finden Sie außerdem bei der Generalsanierung NRW.
Logistik auf Schiene und Straße
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Über Schiene und Straße von und zur Baustelle
Die Bauarbeiten während der Streckensperrung finden parallel in fünf Abschnitten statt. Nur so ist es möglich, das umfangreiche Bauprogramm in so kurzer Zeit umzusetzen.
Aufgrund der Lage im Mittelrheintal stellt die Logistik eine der größten Herausforderungen der Generalsanierung dar. Wo möglich, wird das Baumaterial über die Schiene auf die Baustelle gelangen – allein 212.000 Tonnen Schotter und rund 60.000 Bahnschwellen werden über die Schiene geliefert, um die Anlieferungen per Lkw zu reduzieren. Lkw-Verkehr rund um die Baustelle lässt sich jedoch aufgrund der örtlichen Verhältnisse nicht vermeiden.
Über Umleiterstrecken ans Ziel
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Mit alternativem Verkehrskonzept ans Ziel
Um während der Streckensperrung Troisdorf–Wiesbaden im zweiten Halbjahr 2026 einen stabilen Fahrplan für den Güterverkehr anbieten zu können, wurde ein Verkehrskonzept mit Umleitungsstrecken erarbeitet.
Die Güter werden unter anderem über die linke Rheinstrecke zwischen Köln und Mainz rollen. Zudem werden Güterverkehrsfahrten über die Moselstrecke zwischen Koblenz und Wittlich, weiter über die Saarstrecke nach Saarbrücken und über Kaiserslautern bis nach Mannheim umgeleitet. Für einen weiteren Teil der Fahrten wird die Umleiterstrecke von Troisdorf über Gießen, Hanau und Frankfurt nach Aschaffenburg und Darmstadt genutzt.
Für den Regional- und Nahverkehr erarbeitet die DB gemeinsam mit den beteiligten Akteuren ein Verkehrskonzept und stellt dieses rechtzeitig vor der Generalsanierung im Detail vor.
Brücken, Stützwände und weitere Bauwerke
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Bauwerke parallel zur Generalsanierung erneuern
Während der Generalsanierung erneuert und saniert die DB auch zahlreiche Brücken, Durchlässe und Stützwände entlang der Strecke. Außerdem werden diverse Felshangsicherungen durchgeführt. Das betrifft folgende Bauwerke, die somit in den darauffolgenden fünf Jahren nicht mehr von Baumaßnahmen betroffen sein werden:
- Erneuerung von insgesamt 8 Brücken in Rheinbrohl (Panzerstr.), Bendorf (Engerser Str.), Neuwied (Schloßpark) und je 2 Brücken in Rheinbrohl (Schul- & Kirchstr.) sowie Wellmich (Bachstr. & Blütenweg). Außerdem die Siegbrücke auf der Stadtgrenze zwischen Troisdorf und Sankt Augustin
- Erneuerung von 8 Stützwänden bei Assmannshausen, Biebrich, Bonn-Oberkassel, Königswinter, Linz und drei Mal in der Nähe von Walluf
- Durchführung von 7 Felshangsicherungen in der Nähe von Assmannshausen, Lorchhausen, Loreley, Kamp-Bornhofen sowie 3 Mal zwischen Osterspai und Braubach.
- Umfangreiche Sanierung von 5 Brücken in Kamp-Bornhofen (Bornstr.), Koblenz-Ehrenbreitstein (Koenengasse), Lahnstein (Frankenstr.), Osterspai (Filsenerstr.) und St. Goarshausen (Landesstr.)
- Umfangsreiche Sanierung von 2 Durchlassbauwerken in Kaub und bei Linz
- Umfangreiche Sanierung von 17 Stützwänden:
- zwischen Rüdesheim und Assmannshausen
- zwischen Assmannshausen und Lorch
- zwischen Lorchhausen und Kaub
- zwischen Kaub und Loreleyfelsen
- zwischen Loreleyfelsen und St. Goarshausen
- in St. Goarshausen im Streckenbereich zwischen Kirche St. Johannes und Bahnhof
- zwischen St. Goarshausen und Kestert
- zwischen Kestert und Kamp-Bornhofen
- in Koblenz-Pfaffendorf auf Höhe Parkplatz Wendelinusstraße
- in Neuwied im Streckenbereich zwischen Industrieweg und Ortsausgang Linzer Straße Richtung Leutesdorf
- zwischen Leutesdorf und Rheinbrohl
- zwischen Hammerstein (Höhe Einmündungsbereich B42/Hauptstraße) und Bahnhof Rheinbrohl
- im Streckenbereich auf Höhe von Dattenberg